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Klar for Tiomila..

..ist norwegisch und heißt so viel wie „bereit für die Tiomila“
Hier in Halden ist nämlich momentan vor allem eine Sache Gesprächsthema – die Tiomila (10Mila). Die Tiomila ist ein Orientierungslauf Staffelwettkampf in Schweden (bei Stockholm) und zusammen mit der Jukola in Finland auch mit der größte und bekannteste Staffelwettkampf weltweit. Tiomila bedeutet „die 10 Meilen (100km)“ was sich auf die ungefähre Streckenlänge der 10 Staffelläufer bezieht (eigentlich sind es 7 bis 18 km). Gestartet wird abends um 22:15 und somit findet das Komplette Rennen fast ausschließlich in der Nacht statt. Die Schnellsten Staffel haben ihren Zieleinlauf am nächsten Morgen mit (hoffentlich) den ersten Sonnenstrahlen gegen 8:30 Uhr.
Damit man sich etwas mehr vorstellen kann wie so eine Tiomila abläuft lohnt es sich einen Blick in das kleine Video vom Halden SK aus 2006 zu werfen:

oder die Zusammenfassung aus 2012 -> Tiomila 2012

Der Halden Skiklubb hat bereits 9 mal, wie auch in 2012, die Tiomila gewinnen können. Das gleiche Ziel steht nun auch für 2013 an und deswegen wurde sich bereits die ganzen letzten Monate mit Trainingslagern, Besprechungen und Präsentationen intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet. Die Spannung steigt.

Das Siegerteam vom Halden SK aus 2012

Das Siegerteam vom Halden SK aus 2012

Zwischen den vielen Weltmeistern und Nationalläufern wie auch der großen Breite an weiteren Leistungssportlern in Halden, hatte ich keine Chance mich bereits dieses Jahr für das erste Team von Halden zu qualifizieren. Allerdings standen die Chancen nach dem guten Training im Winter nicht schlecht, dass ich in das zweite Team von Halden aufgenommen werde. Doch auch das zweite von den vier Haldener Teams ist z.B. letztes Jahr noch auf einen 29.Rang von knapp 350 Staffeln gelaufen. Somit ist durchaus HSK 2 immernoch ein sehr starkes Team und es ist nicht gerade einfach sich dafür gleich im ersten Jahr in Halden zu qualifizieren.
Zur Qualifikation gab es spezielle Sichtungsläufe wie die Kreismeisterschaft (KM) im Nacht-OL, den Lørdagskjappen oder andere Vereinsinterne Wettkämpfe und Testläufe. Die KM lief sehr gut. Aufgrund einer kaum gegabelten Bahn und eines Massenstartrennens, wurde die technische Aufgabe sehr einfach. Eigentlich hieß es nur dran bleiben und bloß nicht den Kontakt zu der Spitzengruppe verlieren. Dies gelang mir bis ins Ziel und somit wusste ich schon mal, dass die Physische Form stimmte und es durchaus realistisch ist, dass ich für HSK 2 starten darf. Als es dann aber beim nächsten Testlauf für mich nachts im Einzelstart in den Wald ging, hatte ich teilweise größere Probleme. Dann wurde uns noch mitten im Wald beim Kartenwechsel der Kompass abgenommen um zu überprüfen ob wir alle an einen Ersatzkompass gedacht haben. Natürlich habe ich ihn beim Start vergessen und war nun etwas aufgeschmissen… (ein Fehler, der mir kein zweites mal passieren wird!)

Am 5. Posten, stempelte ich einen Falschen Posten an dem kleinem Häuschen nur wenige Meter vor meinem Richtigen Posten.

Wenige Tage später ging es ab zu den ersten norwegischen Ranglistenläufen und ich freute mich, mich mit den besten norwegischen Junioren zu messen. Doch wie schon die Wintersaison mit einem Fehlstempel im ersten Sprint Ski-OL der norwegischen Rangliste begann, begann auch der Sommer mit einem Fehlstempel im Sprint. Die Laufzeit war nicht schlecht, doch mit einem Falschen Posten hilft das leider nicht weiter. Auch die Mitteldistanz am Tag darauf lief ziemlich miserabel. Große Parrallelfehler schlichen sich ein und ich war etwas deprimiert im Ziel über diesen Saisonstart. Am Sonntag ging es dann noch im Jagdstart auf die Langdistanz. Aufgrund des schlechten Ergebnis bei der Mitteldistanz ging ich mit 6min. Rückstand und an 29. Stelle ins Rennen. Doch dieses mal klappte alles eine Nummer besser. ich lief ein konstantes Rennen und hielt das Tempo durchgängig so hoch wie möglich. Somit schaffte ich es von dem 29. Rang immerhin auf einen 18. vor zu laufen obwohl ich kurz vor dem Ziel einen ca. 30 Sekunden Schlenker machte, welcher mich nochmal 5 Plätze gekostet hat.

Zwischen den ganzen Wettkämpfen bin ich noch einen 3000m Test für den deutschen Juniorenkader gelaufen. 9:30min. war die Grenze, die man unterschreiten musste, um sich für den Kader zu nominieren. Ohne spezielles Training auf der Bahn schaffte ich eine 9:25 und war somit zufrieden diese Norm abgehakt zu haben.

Doch nun war ich vor allem gespannt auf die Nominierung für die Tiomila. Und die Nominierung lief genau wie ich es im Bestfall erhofft hatte. Ich war nicht nur fürs zweite Haldener Team nominiert, sondern mir wurde auch die sogenannte „lang natta“ zugetragen. Unter der „lang natta“ versteht man die längste Etappe der Tiomila, welche die 4. Strecke ist, 18 km lang und mitten in der Nacht findet sie statt (Wechsel gegen 2:50 Uhr). Außerdem ist diese Etappe eine von den zwei Ungegabelten Bahnen. Das heißt alle 4. Läufer, aller Staffeln laufen genau die gleiche Strecke, was in der Regel dazu führt, dass das Rennen sehr schnell aber vor allem etwas einfacher wird. Diese Strecke lag mir also wenn man sich die letzten Wettkämpfe anguckt genau richtig. Hart, lang, schnell, nachts, viele Läufer und keine Gabelungen.
Deswegen heißt es jetzt erstmal ausruhen, damit ich in der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag den Anforderungen einer lang natta der Tiomila gerecht werden kann. Und dann „einfach nur“ dran bleiben…

Tiomila 2013

Die Tiomila kann auch von zu Hause auf dem Sofa die ganze Nacht am kommenden Wochenende verfolgt werden. Entweder hier klicken um auf die Seite der Tiomila zu gelangen und den Livestream zu verfolgen (es wird einige Kameras zur Liveübertragung im Wald geben und ein Live gps-tracking sowie Zwischenzeiten) oder man hört am Wochenende in das Webradio vom Radiosender „Radio Prime“ rein um die 10Mila live zu verfolgen. Außerdem gibt es weitere Übertragungen z.B. im Finnischen Fernsehn oder sicherlich auch über andere Livestreams.
Jetzt heißt es also dem Halden SK alle Daumen drücken und live mit dabei sein!!!

Kategorien: Wettkämpfe | Schlagwörter: , , , , , | 3 Kommentare

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